Programm zum Dachauer Symposium 2023

Anmeldung zum Symposium 2023

Update: Bitte beachten Sie, dass bereits alle verfügbaren Zimmer im Max Mannheimer Haus ausgebucht sind. Dies betrifft nur Übernachtungen, die Teilnahme am Dachauer Symposium ist nach wie vor möglich. Wir helfen Ihnen gerne im Bezug auf weitere Übernachtungsmöglichkeiten weiter.

Flyer Symposium 2023

Freitag, 13. Oktober
Tagungsprogramm

13.00 – 13.15 Uhr
Begrüßung
Florian Hartmann, Oberbürgermeister der Stadt Dachau
Felizitas Raith, Leiterin des Max Mannheimer Studienzentrums, Dachau
Sybille Steinbacher, Projektleiterin der Dachauer Symposien zur Zeitgeschichte

13.15 – 13.45 Uhr
Einführung
Jens-Christian Wagner (Weimar): Zwischen Schuldabwehr, Schuldumkehr und Instrumentalisierung: Rechter Geschichtsrevisionismus in Deutschland

13.45 – 16.00 Uhr
Formen
Fabian Virchow (Düsseldorf): Corona und die Folgen: Geschichtsrevisionismus im Milieu der Pandemieleugner und -leugnerinnen

Julia Bernstein (Frankfurt am Main): Über Generationen hinweg: Jüdische Traumatradierung und ihre Thematisierung in der Mehrheitsgesellschaft

Imanuel Baumann (Nürnberg): Rechtsterrorismus als gewaltförmiger Geschichtsrevisionismus: Motive und Traditionen der Zerstörung von Geschichte und Gedenken im Kontext rechter Gewalt

16.15 – 18.30 Uhr
Felder I
Volker Weiß (Hamburg): Vom „Schuldkult“ und den „linken Nazis“: Geschichts(um)deutungen der Neuen Rechten

Markus Linden (Trier): Der Geschichtsrevisionismus der „Alternative für Deutschland“ (AfD): Akteure, Organe, Inhalte

Maik Fielitz (Jena): Digitale Parallelwelten: Revisionen der Gegenwart und Vergangenheit durch rechte Alternativmedien

Ab 18.30 Uhr
Abendessen und Gespräche

Samstag, 14. Oktober 2023
Tagungsprogramm

8.30 – 9.50 Uhr
Felder II
Justus H. Ulbricht (Dresden): Ressentiment-Maschinen oder: die Eroberung der Köpfe via Lektüre. Blicke nach Schnellroda und in andere Verlage der Neuen Rechten

Arnd Henze (Berlin): Wem gehört Bonhoeffer? Zur Vereinnahmung des kirchlichen Widerstandes durch Rechtsevangelikale

9.50 – 11.45 Uhr
Ideologie
Maik Tändler (Berlin): „Nationalmasochismus“. Zur alt- und neurechten Abwehr der
„Vergangenheitsbewältigung“

Heike Kleffner (Berlin): Zwischen Kontinuitätslinien und Aktualisierung von Feindbildern und Opfermythen: Geschichtsrevisionismus und Verschwörungsideologien

Natascha Strobl (Wien): Ideen von der kulturellen Homogenität: Geschichtsbilder der „Identitären“

11.50 – 12.30 Uhr
Wie sollen die Gesellschaft und die KZ-Gedenkstätten rechtem Geschichtsrevisionismus begegnen? Podiumsdiskussion mit Gabriele Hammermann (Dachau), Natascha Strobl (angefragt), Jens-Christian Wagner, Volker Weiß (angefragt) und Sybille Steinbacher (Moderation)

12.30 Uhr
Tagungsende mit dem Mittagessen

P-Seminar „KZ-Außenlager Ottobrunn“

In Kooperation mit dem Max Mannheimer Studienzentrum beschäftigte sich das P-Seminar Geschichte des Gymnasiums Ottobrunn im Schuljahr 2022/23 mit dem Außenlager des KZ Dachau in Ottobrunn.

Die Schüler:innen wollten bereits vorhandenes Material über das Außenlager Ottobrunn wieder aufgreifen, um ein neues digitales Endprodukt zu schaffen.
Über die Arolsen Archives bekam das Seminar weitere, bisher unbearbeitete Dokumente über Häftlinge des Außenlagers Ottobrunn.
An zwei Studientagen am MMSZ lernten die Schüler:innen zum einen den Umgang mit diesen historischen Quellen und zum anderen die Grundlagen des Storytelling, indem sie Tipps zum Dreh von kurzen, informativen Videoclips bekamen.

Die Ergebnisse in Form von Videos über das Ottobrunner Außenlager können hier und demnächst auf der Homepage des Gymnasiums Ottobrunn gesehen werden:

Update: WIR HABEN GEWONNEN!
Die Videobeiträge des Gymnasiums Ottobrunn haben den „P-Seminar Preis für Oberbayern“ gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!

Das Außenlager Ottobrunn

Julien Blanchard

Leopold Mica

Oskar Neumann

Haakon Sörbye

Haakon Sörbye, ein norwegischer Häftling, der unter anderem im Außenlager Ottobrunn inhaftiert war, besuchte Ottobrunn nach seiner Befreiung mehrfach – das erste Mal im Jahr 2005. Während dieser Besuche führte er Gespräche mit Schüler:innen des Ottobrunner Gymnasiums, die ausschnittsweise hier zu sehen sind.

Das Mahnmal für das Außenlager Ottobrunn des KZ Dachau – Interview mit dem Künstler Wolfgang Sandt

Im Juni 2023 sprachen die Schüler:innen des P-Seminars „KZ-Außenlager Ottobrunn“ mit dem Künstler Wolfgang Sandt, der das Mahnmal zur Erinnerung an das Außenlager geschaffen hat. In einem Online-Interview, das hier in drei kurzen Videos zu sehen ist, befragten Sie ihn, wie es dazu kam, dass er das Mahnmal konzipierte, welche Idee hinter dem Design steht und wie die Aufstellung des Mahnmals vonstatten ging.

Der Auftrag

Das Design

Die Aufstellung

Sommer.dok in München

Am vergangenen Dienstag (18.Juli) konnten wir im Rahmen des Sommer.dok 2023 unsere Ausstellung „Erinnerungsbilder_ Obrazy pamięci“ in den Fenstern des NS-Dokumentationszentrum München zeigen. Die Fotos und Cyanotopien entstanden im deutsch-polnischen Fotoseminar, das wir gemeinsam mit der MDSM / IJBS International Youth Meeting Centre in Oświęcim im April bei uns im Haus durchgeführt haben. Die Teilnehmer:innen Verena, Gregor, Kilian und Tobias haben sich stellvertretend zur Verfügung gestellt und interessierten Besucher:innen von dem Projekt und ihren Erfahrungen erzählt.

Informationen zur Ausstellung gibt es auf Instagram: Ausstellung Erinnerungsbilder_ obrazypamieci

Thema des diesjährigen Dachauer Symposiums zur Zeitgeschichte

Das Thema des diesjährigen Dachauer Symposium zur Zeitgeschichte lautet: Geschichtsrevisionismus und extreme Rechte in Deutschland.
Am 13. und 14. Oktober findet das Symposium unter der Projektleitung von Prof. Dr. Sybille Steinbacher statt. Die wissenschaftliche Leitung übernimmt Prof. Dr. Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora sowie Professor für die Geschichte in Medien und Öffentlichkeit an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Inhaltlich wird es um Formen, Diskurse und Strömungen in diesem Feld gehen, u.a. um Reichsbürger, Identitäre, völkische Siedler, Pandemieleugner u.a.
Weitere Informationen zum Ablauf und den Referent:innen des Symposiums folgen in Kürze.

#rememBARCAMP 2023 7.-8. Juli 2023

Am 7. und 8. Juli 2023 findet das zweite Barcamp zu Digitalisierung der Arbeit in Gedenkstätten in Dachau statt.
Hierzu möchten die KZ-Gedenkstätte Dachau und das Max Mannheimer Studienzentrum herzlich einladen!

In diesem Jahr möchten wir das Treffen unter das Motto „Netzwerk(en)“ stellen. Es soll es darum gehen, wie wir zusammen das Netzwerk gestalten und umsetzen können, so dass es zu einem Arbeitskreis für digitale Gedenkstättenarbeit werden kann, der für die sehr unterschiedlichen Gedenkorte und ihre Fragen und Projekte hilfreich ist. Aber nichtsdestotrotz stehen wieder die Ideen, Fragen und Themen im Mittelpunkt, die ihr mitbringt!

Weitere Infos zur Veranstaltung

Nachruf – Trauer um Walter Joelsen

Walter Joelsen ist im Alter von 96 Jahren am Montag verstorben.
Geboren am 15. Juni 1926 in München galt er im Dritten Reich aufgrund der NS-Rassegesetze als sogenannter Halbjude. Von seinen jüdischen Wurzeln wusste er bis zur Schulzeit nichts.  Als er 12 Jahre alt ist, erfährt er in der Schule von seiner „nichtarischen“ Abstammung – seine Großeltern väterlicherseits waren jüdischer Herkunft. 1943 wird er vom Wittelsbacher Gymnasium ausgeschlossen. Er bekommt eine Beschäftigung als Hilfsjugendwart und Hilfskirchner in einer evangelischen Kirchengemeinde.
Ab Oktober 1944 muss er in verschiedenen Lagern Zwangsarbeit verrichten. Er wurde von München aus zunächst nach Bad Salzungen (bei Fulda) transportiert. Der 18jährige und seine Leidensgenossen mussten hier in einem Bergwerk einen unterirdischen Rüstungsbetrieb ausbauen. „Wir werden irrsinnig angetrieben“, schrieb er in einem Brief an seine Eltern. Danach wurde Walter Joelsen nach Abteroda (Außenlager des KZ Buchenwald) deportiert. Von Thüringen aus ging es nach Dankmarshausen (in der Nähe von Kassel). Nach der Befreiung an Ostern 1945 litt Walter Joelsen sehr an den Folgen seiner Haft, lange plagten ihn Selbstmordgedanken. Es dauerte einige Zeit, bis er wieder neuen Lebensmut fasste. Die positiven Erfahrungen mit der evangelischen Kirche veranlassten ihn, Theologie zu studieren. Er wurde Pfarrer, Religionslehrer und Redakteur einer evangelischen Fernsehgesellschaft.
In den 1990er Jahren wurde er gebeten, in Schulen mit den Jugendlichen zu sprechen. Seit diesem Zeitpunkt gab er ein bewegendes Zeugnis – seiner Kindheit und auch seines Lebens nach dem Krieg. Auch bei uns im Max Mannheimer Studienzentrum war Walter Joelsen einige Mal als Zeitzeuge zu Gast.
Wir trauern um seinen Tod und werden seine Erinnerung immer schätzen.