Nach dem erfolgreichen Auftakt 2016 fand von März bis Mai 2017 erneut eine Veranstaltungsreihe, gemeinsam organisiert vom Max Mannheimer Studienzentrum und dem Kreisjugendring Dachau, zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen in der Jugend- und Bildungsarbeit statt. Das Thema der diesjährigen Workshopreihe war die Auseinandersetzung mit Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Die Reihe fand im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Dachau“, die vom Förderprogramm „Demokratie leben!“ des BMFSFJ gefördert wird, statt. Durch das aktuell verstärkte Auftreten von Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und damit verbundenen Ausgrenzungen im gesellschaftlichen Leben und auch in der Netzwelt, steht die pädagogische Arbeit vor neuen Herausforderungen. Vorurteile und Hass, die durch die vermehrte Normalisierung von rechten Stimmen in politischen Debatten geschürt werden, führen zu Anfeindungen und Ausgrenzungen in Politik und Alltag.

Den ersten Workshop leitete Referentin Carolin Küppers von der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld zum Thema „Homo- und Trans*feindlichkeit – Erscheinungsformen und Möglichkeiten der Intervention“. Die Teilnehmenden konnten hier zunächst Begrifflichkeiten zum Thema klären und sich darüber austauschen in welcher Form sie in ihrer Arbeit oder im Alltag mit Formen von Homo*- und Trans*feindlichkeit konfrontiert sind. Anschließend wurde über Lösungsansätze für beispielhafte Situationen diskutiert. Der Workshop bot den Teilnehmenden vor allem viel neues Wissen zum Thema und zeigte gleichzeitig Lösungsansätze und Handlungsmöglichkeiten gegen Diskriminierungen auf.

Im zweiten Workshop am 4. April ging es um das Thema „Ist das Social Web 2.0 ‚rechts‘? Über Strategien rechtsextremer im Netz und was dagegen getan werden kann“. Referentin Christina Dinar, Leiterin des Projekts debate – für digitale demokratische Kultur (ehemals No-Nazi-Net), präsentierte den Teilnehmenden zunächst das Auftreten und verschiedene Strategien von Rechtsextremen im Netz. Anschließend konnten alle in einem stillen Schreibgespräch und Diskussionen selbst Gegenstrategien zu „Hatespeech“ entwickeln.

Der dritte Workshop aus unserer Reihe fand am 9. Mai unter dem Titel „Das Sprechen über den Islam zwischen antimuslimischem Rassismus und demokratischer Kritik“ statt. Referent war diesmal Dr. Floris Biskamp, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Gesellschaftswissenschaften der Universität Kassel, der sich auch in seiner Forschung mit antimuslimischem Rassismus und seinen Ausdrucksformen beschäftigt. Diskutiert wurde vor allem darüber, wann Islamfeindlichkeit anfängt und wie man sich selbst gegenüber Problemen innerhalb des Islams positionieren sollte ohne Muslim_innen zu diskriminieren.

Auch im nächsten Jahr soll es wieder eine Workshopreihe für Multiplikator_innen in Zusammenarbeit mi dem KJR Dachau geben.