Heute vor genau 20 Jahren, am 4. Mai 1998, wurde das Max Mannheimer Haus als Jugendgästehaus Dachau im Rahmen der Gedenkfeiern zum 63. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau in Anwesenheit vieler Dachau-Überlebender feierlich eröffnet. Die Idee zu einer solchen Einrichtung, die Jugendlichen aus aller Welt die Möglichkeit bieten sollte, sich durch pädagogische Angebote vor Ort mit der Geschichte des ehemaligen Lagers auseinanderzusetzen, war bereits Mitte der 1980er Jahre nach dem Vorbild der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Auschwitz entstanden. Doch die Geschichte des Hauses ist eng mit dem gesellschaftlichen und politischen Umgang mit der NS-Zeit in ganz Deutschland verknüpft und die Einrichtung musste gegen große Widerstände, vor allem von Seiten der Stadt Dachau, erkämpft werden. 1984 gründete sich aus der seit 1983 jährlich im Sommer als Zeltlagerinitiative durchgeführten Internationalen Jugendbegegnung der „Förderverein Internationale Jugendbegegnungsstätte Dachau“. Es dauerte jedoch noch 14 lange Jahre bis das Haus schließlich in Form einer Kompromisslösung, nämlich als Jugendgästehaus mit kleinem pädagogischem Bereich, seinen Betrieb aufnehmen konnte.

   

Zu Ehren des Holocaustüberlebenden Max Mannheimer, einem von vielen ehemaligen Dachau-Häftlingen, die als Zeitzeugen vor Ort die Idee und Arbeit des Hauses unterstützten, wurde der pädagogische Bereich im Jahr 2010 nach ihm benannt und macht seitdem die inhaltliche Arbeit auch öffentlich sichtbar. Nach Max Mannheimers Tod im September 2016 beschlossen die Träger der Stiftung Jugendgästehaus Dachau die Namenserweiterung auf das gesamte Haus. Heute kann die pädagogische Arbeit auf 20 erfolgreiche Jahre zurückblicken, in denen tausende Jugendliche an den vielfältigen und innovativen Programmformaten des Max Mannheimer Studienzentrums teilgenommen haben. Auch internationale Studienseminare und Jugendbegegnungen, Tagungen, Kooperationsprojekte, Ausstellungen, Lesungen und vieles mehr haben das Haus weit über die regionalen Grenzen hinaus in der Gedenkstättenpädagogik und Erinnerungsarbeit etabliert. Wir freuen uns über diese positive Entwicklung und wünschen dem Haus zu seinem Jubiläum alles Gute!